Woodkids 2018 – Begegnung mit der heimischen Natur
Sehen – Fühlen – Schmecken – Riechen à ein Waldprojekt mit Nachhaltigkeit
In unserer schnelllebigen, von Medien geprägten Gesellschaft, in einer Zeit, in der wir täglich einer Informationsflut ausgesetzt sind, geraten das Wahrnehmen von Geräuschen und das Genießen der Ruhe in der Natur zunehmend in Vergessenheit. Viele Menschen kennen die Geheimnisse von Fauna und Flora nicht mehr. Dieses Projekt sollte helfen, die Sinne dafür wieder schärfen. Und was hatten wir für schönes Wetter!!!! Sonne satt, Wärme, frische Luft und gute Laune waren die Zutaten für ein paar wundervolle Tage mitten in der Natur.
Gestartet wurde am Montag mit einer Erkundung des Areals bei Breese. Zwölf Kilometer wanderten wir mit Projektleiterin Kathrin Lockenvitz und ihrem Hund Roy, bestimmten essbare Pflanzen, einige Pilze, haben die Natur bewusst wahrgenommen und auch den Umgang mit dem Kompass geübt und wie man eine Karte einnordet. Was gibt es Schöneres, als in der Sonne zu sitzen und umgeben von den Geräuschen des Waldes zu picknicken? Zudem sammelten wir Müll, der von anderen Menschen achtlos in den Wald geworfen wurde.
Am Dienstag und Mittwoch halfen wir beim Aufforsten eines Waldstückes zwischen Weisen und Schilde. Wir beräumten das Areal, setzten unter Anleitung zweier Forstwirte Wildschutzzäune gegen den Verbiss und pflanzten 300 Eichen. Revierförster Jens Höger erklärte geduldig Wissenswertes zur Forstwirtschaft in Brandenburg und die vielfältigen Aufgaben der Waldarbeiter und Waldbesitzer. Hier unterstützte ihn auch Frank Hagedorn, Waldpädagoge des Forstamtes Gadow.
Geschicklichkeit versuchten wir beim Bogenschießen auf eine Wildschweinattrappe zu beweisen. Was so leicht aussah, gestaltete sich doch zum Teil recht schwierig. Nur zwei Teilnehmer trafen! Wir wären wohl verhungert, wären wir auf den „Jagderfolg“ angewiesen gewesen – und waren froh über unsere mitgebrachten Stullenpakete.
Donnerstag trafen wir uns erst am Nachmittag in Breese am Stall von Familie Lockenvitz. Auch zehn Eltern kamen und zeigten so ihre Wertschätzung des Projektes. Dort bereiteten wir zusammen in einen großen Tiegel überm offenen Feuer 36 Liter Eintopf zu. Die Jungs versuchten auch Feuer ohne Hilfsmittel zu entfachen. Youtube-Videos zum Handdrill oder dem Feuerbohrer gibt es eine Menge. Einige sahen wir uns an. Auch am Material haperte es nicht – aber an der jugendlichen Ungeduld und dem nötigen Knowhow. Zum Glück gibt es ja Streichhölzchen… Es wurden Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln geschält und geschnippelt. Blüten von Gänseblümchen, Kapuzinerkresse, etwas Giersch, wilde Kräuter wie Thymian und was ein Garten oder die Wiese im Oktober noch so hergibt, sorgten für Pfiff – und natürlich 50 Biowürstchen. Lecker!!!! In der Dämmerung sangen wir am Feuer Lieder und stiefelten dann aufgeregt durch den dunklen Wald. Die Nachtwanderung war für viele eine völlig neue Erfahrung: unbekannte Geräusche, Unsicherheit, Dunkelheit, …Aber sie war einfach toll. Wir wurden mit einem unglaublichen Sternenhimmel beschenkt und dem Vollmond und legten uns auf eine Lichtung, um Sternbilder und den Polarstern zu sehen. Die Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit und all unsere Sinne arbeiteten anders als am Tag. Wir hörten und spürten die Fledermäuse, sahen auf der nächtlichen Stepenitz einen Schwan und kehrten nach beinahe drei Stunden ganz erfüllt zurück.
Der Freitag stand ganz im Zeichen der Präsentationsvorbereitung. Fotos wurden ausgewählt, Plakate gestaltet, Elfchen und Erfahrungsberichte geschrieben.
Dieses Projekt war für alle Teilnehmer wieder eine absolute Bereicherung!
Die 16 Woodkids von 2018