Sehen – Fühlen – Schmecken – Riechen | ein Waldprojekt mit Nachhaltigkeit
In unserer schnelllebigen, von Medien geprägten Gesellschaft, in einer Zeit, in der wir täglich einer Informationsflut ausgesetzt sind, geraten das Wahrnehmen von Geräuschen und das Genießen der Ruhe in der Naturzunehmend in Vergessenheit. Viele Menschen kenne die Geheimnisse von Fauna und Flora nicht mehr. Dieses Projekt sollte helfen, die Sinne dafürwieder schärfen.
Gestartet wurde am Montag mit einer Erkundung des Areals bei Breese. Ohne Handy und zu Fuß – das war schon für einige eine Herausforderung. Erste Erfahrungen wurden gesammelt, Skizzen angefertigt und die Natur bewusst wahrgenommen – und auch der Umgang mit dem Kompass geübt und wie man eine Karte einnordet. Und wir sammelten Müll, der von anderen Menschen achtlos in den Wald geworfen wurde. Am Dienstag stand ein Tag mit dem Überlebenstrainer Jörg Pospiech mitten im Wald auf dem Plan.Bei der Aufgaben wie Wasserfilter bauen, Schutzbehausungen mit einfachen Mitteln errichten, Feuer entfachen ohne Streichhölzer.
entwickelten die Gruppen viel Kreativität und hatten viel Spaß und etliche Erkenntnisse dabei. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen. Abwechslung brachten Stockkämpfe und das Bauen von Tragen zum Transportieren von Verletzten.
Am Mittwoch erkundeten wir mit den beiden Förstern Herr Sander und Herr Höger aus Gadow den Wald und erfuhren wir viel Wissenswertes. Geschicklichkeit versuchten wir beim Bogenschießen auf eine Wildschweinattrappe zu beweisen. Was so leicht aussah, gestaltete sich doch zum Teil recht schwierig. Nicht einer traf! Wir wären wohl verhungert, wären wir auf den „Jagderfolg“ angewiesen gewesen. Wir versuchten es dann mit Fallenbau für Kleintiere, waren aber dann doch froh über unsere mitgebrachten Stullenpakete. Und es waren die Kenntnisse vom Vortag gefragt. Feuer musste entfacht werden, Kräuter und Blätter wurden gesammelt, um daraus eine Suppe zu kochen, die nicht jedermanns Geschmack war, denn Salz gab es natürlich nicht. Der Höhepunkt war zweifelsfrei das Häuten und Zerlegen von zwei Kaninchen, mitgebracht und zuvor bereits getötet von den Förstern. Einige gingen sehr beherzt an die Sache. Wer überleben will, muss auch solche Dinge bewältigen und Fleisch wächst nun mal nicht im Supermarkt…
Donnerstag trafen wir uns erst zum abendlichen Grillen in Breese. Auch das Kaninchenfleisch vom Vortag konnte nun genossen werden. Eine Nachtwanderung schloss sich an – für viele eine völlig neue Erfahrung: unbekannte Geräusche, Unsicherheit, Dunkelheit, …
Der Freitag stand ganz im Zeichen der Präsentationsvorbereitung. Fotos wurden ausgewählt, Plakate gestaltet, Elfchen und Erfahrungsberichte geschrieben. Dieses Projekt war für alle Teilnehmer eine absolute Bereicherung und soll wiederholt werden!
Stille.
Feuchte Blätter.
Bäume rascheln leise.
Silbrige Tautropfen schmücken Gras.
Wald.
(Elfchen von Tino Rehbohm)